Hurra – es steht mal wieder eine Blogparade an und ein neuer Artikel für den Klopfecke-Blog darf entstehen. Die liebe Anna Lange, von Berufsstand virtuelle Marketingspezialistin, widmet sich in ihrer Parade der spannenden Frage, welche Online-Marketing-Strategie denn wohl die beste ist.
Eine super Frage, finde ich. Denn ich sehe immer wieder, wie viele zittrige Fragezeichen vielen UnternehmerInnen über dem Kopf schweben, wenn sie sich mit der Fülle an Möglichkeiten konfrontiert sehen, die uns heute in Sachen Online-Marketing offenstehen.
Mir selbst ging es am Anfang meiner Selbstständigkeit nicht anders. Und ich gebe gerne zu: Den digitalen Stein der Weisen hab ich immer noch nicht gefunden, denn ich befinde mich mit meiner Klopfecke immer noch in der (Weiter-)Entwicklung und das wird sich so schnell nicht ändern.
Aktuell poste ich so zwei bis drei Mal in der Woche einen Beitrag auf meiner Facebook-Seite und auf meinem Instagram-Profil, treibe mich leidenschaftlich gern auf Netzwerkveranstaltungen herum und veröffentliche Artikel hier auf dem Klopfecke-Blog – mit passenden Keywords gespickt, wenn es sinnvoll ist.
Und ja, ich habe auf all diesen Wegen schon Kunden gewonnen.
Inhalt:
- Und welche Strategie ist nun die Beste?
- 1. Der wichtigste Baustein für deine Online-Marketing Strategie: Die eigene Website
- 2. Strategische Überlegungen zu deinem Online-Marketing
- 3. Online-Marketing, das zu dir passt: Nutze deine Stärken und Vorlieben
- Du musst gar nichts, darfst aber (fast) alles
Und welche Strategie ist nun die beste?
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Antworten auf diese Frage so verschieden ausfallen wie die Optionen, die es dazu gibt.
Was meine Antwort auf die Frage betrifft: Ich glaube, die einzig wahre Nonplusultra-Strategie, die für alles und jeden immer und überall wie am Schnürchen läuft, existiert gar nicht. Damit ist natürlich noch nicht viel gesagt, sonst wäre das hier ein reichlich kurzer – und ziemlich unbefriedigender – Artikel geworden.
Denn die eigentliche Frage lautet ja: Welche Online-Marketing-Strategie ist die beste für DICH und DEIN Business. Und die Antwort auf diese Frage ist so simpel wie schwierig: Selbstverständlich die, die für dich und dein Business am besten funktioniert.
1. Der wichtigste Baustein für deine Online-Marketing-Strategie: Die eigene Website
Das Grundsätzlichste zuerst: Du brauchst unbedingt eine eigene Website. Nicht sofort, wenn du gerade erst startest und mit deinem Budget haushalten musst. Erste Kunden lassen sich auch via Social Media, auf Messen und Netzwerkveranstaltungen oder durch direkte Akquise gewinnen. Mein allererster Kunde hat mich zum Beispiel auf Xing angesprochen. Den hab ich natürlich nicht weggescheucht, nur weil meine Website noch nicht fertig war. Langfristig kommst du um einen digitalen Unternehmensstandort im Internet aber kaum herum.
Eine moderne, ansprechend gestaltete und stilgerecht betextete Unternehmenswebsite schafft Vertrauen. Du zeigst deinen potenziellen KundInnen, dass du ein professionelles, ernstzunehmendes Business betreibst und gibst ihnen die Möglichkeit, sich über dich und dein Angebot zu informieren.
So eine Website hat aber noch weitere Vorteile:
- Deine Website ist deine ganz eigene persönliche Homebase, auf der du (im Rahmen von Recht und Gesetz, versteht sich) tun und lassen kannst, was du willst.
- Deine Website ist immer online und immer für dich da. Sie bietet deinen BesucherInnen sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag die Möglichkeit, vorbeizuschauen und dich kennenzulernen, mit dir in Kontakt zu treten, einen Termin bei dir zu buchen und deine Produkte zu bestellen.
- Deine Website ist zentrale Schnittstelle für zahlreiche weitere Marketing-Aktivitäten, zum Beispiel deinen Newsletter oder deinen Unternehmensblog, die Landingpages für deine Kurse und Workshops oder dein digitales Lexikon der häufigsten Fachbegriffe.
- Deine Website gibt dir und deinem Unternehmen die Möglichkeit, bei Google, Bing & Co. gefunden zu werden und mithilfe der Suchmaschinen Kunden zu gewinnen.
- Du kannst deine Website in Branchenverzeichnisse und regionale Portale eintragen, auf Social Media und Google My Business verlinken und dadurch deine Sichtbarkeit weiter steigern.
Ohne Website verzichtest du auf all diese Vorteile und das wäre in dieser unserer Welt, die immer schneller immer digitaler wird, ein großer Nachteil. Hinzu kommt: Vermarktest du dein Angebot in den Sozialen Netzwerken, bist du laut Gesetz verpflichtet, auf ein rechtsgültiges Impressum und eine Datenschutzerklärung zu verlinken. Wo soll die stehen, wenn nicht auf deiner Website?
2. Strategische Überlegungen zu deinem Online-Marketing
Bevor du dich für eine wie auch immer geartete Marketing-Strategie entscheidest, solltest du erst einmal wissen, wer die Menschen sind, mit denen du zusammenarbeiten möchtest und denen du mit deinem Angebot weiterhelfen kannst. Denn erst dann findest du auch heraus, wo sich die herumtreiben und auf welchen Wegen sie auf dein Angebot aufmerksam werden könnten.
- Verkaufst du Versicherungen für ÄrztInnen und Apotheken und gewinnst deine Kunden hauptsächlich über Empfehlungen oder den direkten Kontakt, lohnt sich die Investition von Zeit oder Geld in suchmaschinenoptimierte Blogartikel, einen ausgeklügelten Facebook-Funnel oder schicke Instagram-Posts wahrscheinlich eher weniger. Dafür könntest du auf Anzeigen und Artikel in Branchen- und Fachmagazinen setzen.
- Baust du hingegen Websites für Coaches, Trainer und Beraterinnen, könntest du dich zum Beispiel in einschlägigen Facebook-Gruppen umsehen oder dich auf LinkedIn mit den passenden Leuten vernetzten und dadurch herausfinden, welche Sorgen und Herausforderungen deine WunschkundInnen umtreibt und was sie sich von ihren Websites wünschen. Daraus kannst du dann passende Angebote, Content-Schnipsel für Posts, Videos oder Blogartikel erstellen, die deine Zielgruppe ansprechen und von deinem Fachwissen und deiner Persönlichkeit überzeugen.
- Bietest du vielleicht spirituelle Lebenshilfe für eine bestimmte Zielgruppe, zum Beispiel werdende Mütter, Frauen ab 40 oder Männer in der Midlife-Crisis an? Dann könntest du selbst eine Facebook-Gruppe gründen und eine eigene kleine Community aufbauen, der du als vertrauensvolle:r Ansprechpartner:in zur Seite stehst. Auf diese Weise kannst du potenzielle Kund:innen direkt von dir begeistern. Auch ein eigener Podcast, den deine WunschkundInnen auf dem Weg zur Arbeit, beim Kochen oder Joggen hören können, ein YouTube-Kanal oder ein regelmäßiger informativer Newsletter könnten dir gute Dienste leisten.
3. Online-Marketing, das zu dir passt: Nutze Deine Stärken und Vorlieben
Möglichkeiten gibt es viele. Wichtig ist, dass du einen Weg findest, deine Wunschkund:innen erfolgreich anzusprechen. Welcher das ist, hängt nicht nur von deiner Branche und deiner Zielgruppe ab, sondern auch von dir als Mensch. Das bedeutet: Was für andere die Sterne vom Himmel holt, muss für dich noch lange keinen Blumentopf gewinnen.
Kein Unternehmen gleicht dem anderen bis aufs Molekül, denn hinter jedem Unternehmen stehen Menschen – so wie du und ich. Und jeder Mensch hat andere Stärken und Schwächen, Vorlieben und Aversionen. Daher lautet meine Empfehlung: Nutze Marketing-Kanäle und -Formate, bei denen du deine Stärken und Vorlieben einsetzen kannst und möglichst wenig tun musst, was du nicht so gut kannst oder nicht magst.
Wieso? Na, zum einen, weil es auf Dauer einfach ein frustiger Motivationskiller ist, ständig etwas zu machen, was man nicht gut kann und eigentlich gar nicht tun will. Zum anderen, weil du darin dann nie so gut wirst wie jemand, der das super beherrscht und Spaß daran hat. Also: Mach lieber etwas, dass dir richtig gut liegt und gestalte deine Online-Marketing-Strategie so, dass sie zu dir, deinem Business und deiner Persönlichkeit passt.
Ein paar Beispiele dazu:
- Du bist sensibel und eher introvertiert, die ständige Informationsflut in den sozialen Medien verstopft dir die grauen Zellen und der Gedanke, regelmäßig Beiträge posten und deine Sichtbarkeit immer wieder aufs Neue pushen zu müssen, schreckt dich total ab?
Dann mach’s nicht! Setze lieber auf deinen Blog und schreibe tolle Artikel, die deine Wunschkund:innen unterhalten oder ihnen dabei helfen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und ihre Probleme zu lösen. Optimiere deine Texte für die Suchmaschinen, damit du bei Google & Co. noch besser gefunden wirst.
Was für die Website gilt, hat natürlich auch für deinen Unternehmensblog Gültigkeit: Deine Beiträge zahlen 24/ 7 auf deine Sichtbarkeit ein. Dazu kannst du sie auf der Bilder-Plattform Pinterest und immer mal wieder in den sozialen Medien teilen. - Du bist gern auf Facebook, Instagram, Twitter oder LinkedIn unterwegs, hast Spaß am Schreiben, Kommentieren und Interagieren und möchtest am liebsten immer gleich mitkriegen, wie viele Leute auf welche Weise auf deine Aktivitäten reagieren?
Dann versorge dein Netzwerk dort mit wertvollem Content. Wichtig dabei: Achte auf deine Zeit und deine Ressourcen. Soziale Medien sind verdammt gierige Zeitfresser. Bespiele also lieber zunächst nur einen Kanal und den richtig gut, anstatt mehrere so larifari. Sobald es gut läuft, kannst du immer noch weitere Kanäle dazunehmen, wenn du das möchtest.
Es spricht natürlich nichts dagegen, mehrere Kanäle auszuprobieren und sich dort umzuschauen, bevor du dich für den einen entscheidest, der es erst mal werden soll. - Du hast so gar keinen Spaß am Schreiben und quälst dich ewig mit den passenden Formulierungen rum?
Dann mach (Live-)Videos oder starte einen Podcast. Diese Formate kannst du auch auf deiner Website veröffentlichen oder verlinken. - Du überzeugst am meisten, wenn du in direkten Kontakt mit anderen Menschen treten, auf sie zugehen und dich mit ihnen unterhalten kannst?
Dann besuch (Online-) Netzwerkveranstaltungen. Davon gibt es inzwischen eine ganze Menge. Oder biete einfach mal ein Webinar oder einen Workshop an. Auch das ist eine gute Möglichkeit, potenzielle Kund:innen von dir und deinem Business zu begeistern. - Du hast eigentlich gar keine Zeit oder überhaupt keine Lust, dich um dein Marketing zu kümmern?
Auch dann ist der Unternehmensblog eine gute Wahl, denn der stärkt deine digitale Business-Zentrale und erhöht deine Sichtbarkeit im Netz. Es gibt jede Menge versierte Textschaffende, – so wie meine Wenigkeit – die nichts lieber tun, als interessante, kurzweilige Artikel für dich zu verfassen, die den Suchmaschinen ebenso gut gefallen wie deinen Website-Besuchern.
So kannst du dich deinen Kernkompetenzen widmen und musst lediglich die eintrudelnden Kommentare beantworten.
Nicht nur deine Zielgruppe oder die Ergebnisse deiner strategischen Analyse, sondern auch deine Bedürfnisse und Wünsche dürfen ein Mitspracherecht bei deiner Online-Marketing-Strategie haben. Und nicht der Branchen-Experte von nebenan, dein Business-Coach oder der aktuell angesagteste Online-Marketing Guru haben in dieser Sache das letzte Wort, sondern ganz allein du.
Du musst gar nichts, aber darfst (fast) alles
Und – ganz wichtig: Du MUSST überhaupt nichts, ganz egal, was irgendwelche Spezialisten sagen oder für gut und erfolgreich befinden. Du musst weder jeden Tag posten, live gehen oder 25 Pins auf deine Pinterest-Pinnwände pinnen, noch jede Woche einen Blogartikel, einen Newsletter oder eine neue Podcast-Folge raushauen. Qualität ist im Zweifelsfall immer besser als Quantität.
Poste also lieber zwei Mal die Woche etwas Gutes und Einzigartiges als jeden Tag Mumpitz. Viel Sichtbarkeit und eine große Reichweite nützt dir nicht viel, wenn du damit keine Kunden, Kooperationspartner oder Netzwerk-Kontakte gewinnst. Lade lieber alle zwei Wochen ein mit Herz gestaltetes How-to-Video hoch, als täglich im Schweiße deines Angesichts in die Smartphone-Kamera zu haspeln. Veröffentliche lieber alle vier Wochen einen sinnvoll aufgebauten, wertvollen Blog-Beitrag als jede Woche einen hastig zusammengetippten.
Mache bitte nur nicht nichts, denn wer sich gar nicht bewegt, kommt auch nicht vom Fleck.
Vor allem aber: Nimm das Ganze nicht zu ernst. Online-Marketing darf Spaß machen. Du darfst dich ausprobieren und herausfinden, was für dich am besten funktioniert. Du darfst den Kanal wechseln, neue Formate testen und auch mal eine Pause machen, wenn’s dir zu viel wird. Wichtig ist, dass du langfristig am Ball bleibst und dich gut um dein Business, aber auch um dich selbst kümmerst, damit deine Online-Marketing-Aktivitäten gesunde, saftige Früchte tragen.
Das ist tatsächlich eine der bemerkenswertesten Erkenntnisse gewesen, die ich durch meine Selbstständigkeit gewinnen durfte.
Wie sieht deine Online-Marketing-Strategie aktuell aus? Erzähl doch mal!