Kuriosithek – das Wörtchen der Woche lautet: Hallodri

Weiße Schrift und Schreibfeder-Icon auf schwarzem Hintergrund: Kuriosithek - Hallodri | Klopfecke - Texte mit Geist


Der muntere, aber unstete Hallodri

Was bis du auch so leichtlebig und sorglos, du Hallodri! Ab in die Kuriosithek mit dir! Es ist nämlich Freitag und somit wieder Zeit, ein ulkiges Wörtchen unter die Lupe zu nehmen. Also setz dich hin und lass dich betrachten!

Ja, er ist schon ein fröhlicher Geselle, der Hallodri, aber auch für seine Unzuverlässigkeit und Unbeständigkeit bekannt. Er pflegt einen lockeren, unbeschwerten Lebensstil und nimmt es mit Regeln, Konventionen, Manieren und Werten nicht allzu genau.

Weshalb man ihn auch schon mal, weniger freundlich, „Wüstling“, „Windbeutel“ oder „Schlawiner“ schimpft.

Vor allem in Süddeutschland und Österreich hat man gute Chancen, dem Hallodri hin und wieder zu begegnen. Allgemein gehört er jedoch zu den eher selten gebrauchten Wörtern.

Hierzulande kann sich immerhin Gerhard Schröder noch rühmen, in seinen
Sturm-und-Drang-Jahren von einer bekannten Dame als machohafter Hallodri
bezeichnet worden zu sein.

 

Aus dem Allotria enspross der Hallodri

Höchstwahrscheinlich ist der Hallodri ein umgangssprachlicher Spross des aus dem Griechischen stammenden Worts „Allotria“, hinter dem sich Vergnügen, Spaß und fröhlicher Unfug verbirgt, der aber auf niemandes Kosten geht.

So ganz geheuer war den alten Griechen dieser unbesorgte Unfug
offenbar nicht, denn das Wörtchen „allótria“ bezeichnete ursprünglich „fremde,
nicht zur Sache gehörige Dinge“.

Im 19. Jahrhundert war „Allotria“ ein recht beliebtes, gern genutztes Wort, daher entstand in dieser Zeit auch der Hallodri. Während man vom Hallodri aber hier und da noch hört und liest, ist Allotria heute nahezu ausgestorben.

Falls du dieser Tage also auf einen Hallodri triffst: Sieh’s ihm nach, er meint es nicht böse. Und wer weiß, wie lange es ihn noch gibt. 

Hab einen vergnüglichen Tag! 😉

 

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