Kuriosithek – das Wörtchen der Woche lautet: Ostern

Weiße Schrift und Schreibfeder-Icon auf schwarzem Hintergrund: Kuriosithek - Ostern | Klopfecke - Texte mit Geist


Frohe Ostern, Happy Easter oder Vrolijk Pasen

Aus gegebenem Anlass öffnet die Kuriosithek heute ihre Pforten für das Wörtchen zum Fest, das gerade vor der Tür steht.

Wie wir alle wissen, bezeichnet Ostern das christliche Fest, an dem die Auferstehung Jesus Christus gefeiert wird.

Was vielleicht nicht alle wissen: Der Begriff Ostern bzw. Easter wird hauptsächlich im deutschen und englischen Sprachraum für besagtes Fest verwendet. Die meisten anderen germanischen und auch die romanischen Sprachen kennen für das Osterfest eine Bezeichnung, die aus dem aramäischen Wort „pas-cha“ abgeleitet wurde und sich an den hebräischen Begriff „Pessach“ anlehnt.

Das liegt daran, dass Kreuzigung und anschließende Auferstehung des christlichen Heilands in der Woche stattfanden, in der die Juden ihr wichtigstes Fest, das Pessach, feierten, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten (Exodus) und die Befreiung aus der Sklaverei erinnert.

Während in Deutschland also „Frohe Ostern“ und in England „Happy Easter“ gewünscht werden, sagt man in Spanien „Feliz Pascua“, in Frankreich „Bonne Pâques“ und in den Niederlanden „Vrolijk Pasen“.

Und woher kommt nun das Wort „Ostern“? Dazu gibt es bis heute keine eindeutigen Belege, dafür aber ein paar hübsche Theorien, die den Ursprung des Wörtchens auf unterschiedliche Weise zu erklären suchen:

Entstehungsmythen zum Wörtchen "Ostern"

Eine davon legt nahe, dass „Ostern“ aus dem altgermanischen Wort „Austro“ für „Morgenröte“ entstand, das mit dem Namen der altgriechischen Göttin der Morgenröte, „Eos“ verwandt ist und ein germanisches Fruchtbarkeitsfest bezeichnet haben könnte.

Beda Venerabilis, ein angelsächsischer Benediktiner, nahm hingegen an, das altenglische Wort für Ostern, „Eostra“ könnte der Name einer angelsächsische Lichtgöttin gewesen sein. Jacob Grimm, der den Mönch in seinem Deutschen Wörterbuch zitiert, vermutete, die Göttin könnte später „Ostara“ genannt worden sein, woraus sich dann das Wort „Ostern“ entwickelt haben könnte.
In der Sprachwissenschaft ist die Ostara-Hypothese allerdings ziemlich umstritten, da bis heute nicht belegt werden kann, dass irgendwann einmal irgendwo eine Göttin dieses Namens angebetet worden ist.

Der Leipziger Namenkundler Jürgen Udolph meint, das Wort Ostern könnte auch von den altnordischen Wörtern „ausa“ für „gießen“ und „austr“ für „begießen“ abstammen, da der Ostermorgen ein beliebter Termin für die Sammeltaufen bekehrter Heiden war.

Und woher kommt das Osterei?

Was das Osterei angeht: Das tauchte erstmals im 15. Jahrhundert als „zu Ostern abzulieferndes Zinsei“ auf und war wohl weniger ein Geschenk als eine Pflichtabgabe, die damalige Bauern ihren Lehnsherrn zu leisten hatten.
Da haben wir es heute doch um einiges besser.

So, nun wünsche ich dir auf jeden Fall ein paar schöne sonnige Feiertage mit vielen bunt bemalten Eiern, lustigen Wörtern und was dir sonst noch so Freude macht. 😊

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