Ein Techtelmechtel in Ehren ...
Ja, es ist wieder Zeit für das Wörtchen der Woche.
Diesmal haben die Klopfgeister und meine Eigentümlichkeit ein recht anzügliches Exemplar erspäht und ergattert.
Vielleicht kennst du es noch von deinen in die Jahre gekommenen Anverwandten oder aus Büchern, die seit mehr als einem Jahrzehnt auf dem Markt sind:
Das Techtelmechtel ist ein inzwischen aus der Mode gekommener Begriff für das, was man in unseren anglophilen Zeiten wohl einen Flirt nennen würde. Es bezeichnet aber auch ein nicht allzu ernstes und nicht allzu offizielles leidenschaftliches Verhältnis zweier einander zugeneigter Personen, ähnlich wie „Liebelei“, „Verhältnis“ oder „Seitensprung“.
„Bist du jetzt etwa mit diesem Kommunikationsdesigner zusammen?“ „Ich würde es eher ein fröhliches Techtelmechtel nennen.“
Das Wörtchen mit dem eingängigen Rhythmus war im 18. Jahrhundert als „Dechtlmechtl“ im österreichischen Sprachraum verbreitet, wo es zunächst als „geheimes Einverständnis“ bekannt war. Anfang des 19. Jahrhunderts ist es dann nach Deutschland rübergehüpft und wurde zum geheimen Einverständnis unter Liebenden.
Schlagreim unbekannter Herkunft
Über seine ursprüngliche Herkunft schweigt sich das Wörtchen taktvoll aus.
Es könnte wohl aus dem Jiddischen stammen, von „tacht(i)“ für „geheim“. Möglich ist auch eine entferntere Verwandtschaft mit dem italienischen „a teco meco“, was so viel wie „unter vier Augen“ bedeutet, wörtlich übersetzt aber „(ich) mit dir, (du) mit mir“ heißt.
Bemerkenswert ist das Techtelmechtel außerdem, weil es einer der im Deutschen recht seltenen Ein-Wort-Schlagreime ist, ein Doppelmoppel, wie „Weinstein“, „Frischfisch“ oder der jüngst erwähnte „Hokuspokus“.
So, das war’s von meiner Seite in Sachen Techtelmechtel. Mir steht noch ein Abenteuer mit meiner Druckersoftware bevor, das sich mit Sicherheit nicht sehr amourös gestalten wird.