Wer will ich sein? Wofür will ich stehen? Was will ich bewirken? Diese Fragen sind in den letzten Monaten ziemlich oft durch meine zerebrale Murmelbahn gerollt. Denn sie sind wichtig und sie sind keinesfalls so einfach zu beantworten, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. Weil man nämlich Klarheit und konkrete Vorstellungen braucht, um Antworten zu haben.
Aber Klarheit und konkrete Vorstellung sind keine leeren Platzhalter, die sich beliebig mit Phrasen füllen lassen, sondern die Schlüssel in Gefilde voll unerwarteter Wahrheiten die viele von uns noch gar nicht kennen, wenn sie sich selbstständig machen – kostbare Schätze, die während des Abenteuers namens Selbstständigkeit gefunden und erobert werden wollen, damit sie uns die Türen zu neuen Ebenen aufschließen können.
Inhalt:
- Die Blogparade: Haltung, Wirkung und Werte
- Vertrauen – ein kostbarer Schatz
- Unternehmerische Professionalität: Ich bin Profi – ich seh bloß nicht so aus
- Unkonventionalität – Entwicklung auf eigene Art, mit eigenem Ding, in eigenem Tempo
- Einen eigenen Weg finden
- Nicht irgendwie, sondern auf eigene Art
- Freiheit – ein Grundbedürfnis
Die Blogparade: Haltung, Wirkung und Werte
Dieser Artikel ist mein Beitrag für die Blogparade von Anna Koschinski in der es darum geht, welche Haltung, Wirkung und Werte wir mit unserem Unternehmen vertreten wollen. Damit fragt Anna nach den Menschen hinter den unternehmerischen Kulissen und nach den Unternehmer:innen in diesen Menschen.
Und das will erst einmal auseinander sortiert werden. Denn wenn du denkst, ein Mensch wird einfach irgendwann Unternehmer:in und ist dann halt so, wie er als Mensch eben ist, weil Unternehmer:innen ja auch Menschen sind – muss ich dir leider sagen: Ich bin damit nicht besonders weit gekommen, denn sooo einfach ist die Sache nicht – zumindest nicht für mich.
Um mich und mein individualistisches Text-Business voranzubringen und dafür zu sorgen, dass aus der Klopfecke eine wertvolle und nachhaltig erfolgreiche persönliche Marke wird, habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, wer und was ich eigentlich genau sein möchte – nicht nur als Mensch, als Privatperson oder als Frau, sondern als Texterin in der Klopfecke.
Was für eine Art Unternehmerin möchte ich sein, wofür will ich stehen? Und welche Botschaft möchte ich in die Welt hinausfunken, die sich nach mir anfühlt, aus meinem Herzen kommt, meine Wunschkund:innen aber auch erreicht und ihnen sagt: „Hey, ich bin hier – ich versteh dich und bin für dich da“? Damit ich das entscheiden kann, muss mir klar sein, welche Werte ich mit meinem Unternehmen vertreten möchte.
Annas Blogparade gibt mir nun eine wunderbare Gelegenheit, dir einige der Wahrheiten und Klarheiten, die ich in den vergangenen Monaten gewinnen durfte, vorzustellen.
Vertrauen – ein kostbarer Schatz
Das Leben hat mich früh gelehrt, äußerst skeptisch und kritisch zu sein, wenn es darum geht, anderen Menschen zu vertrauen, und Dinge lieber selbst in die Hand zu nehmen als zu erwarten, dass mir andere dabei helfen. Eine solche Haltung ist aber alles andere als förderlich, wenn man eine eigene Klopfecke zum Leben erwecken und am Leben erhalten möchte. Denn man kann schlicht und ergreifend nicht alles allein machen und schaffen.
Ich musste mich also daran gewöhnen, mein sich stets in Alarmbereitschaft befindliches Bauchgefühl der Tatsache auszusetzen, dass ich andere Menschen brauche, genauer gesagt – andere Unernehmer:innen. Eben Leute, die Dinge können, die ich nicht oder nicht wirklich gut kann, beispielsweise eine Website bauen, aus meinem mit Filzstift dahingekrakelten Logo eine schöne, vielseitig einsetzbare Grafik basteln, tolle Fotos von mir machen oder mir zeigen, wie ich aus der Klopfecke eine starke, eigenwillige und deshalb sympathische Marke machen kann.
Vertrauen schenken - aber auch verdienen
Bei der Auswahl dieser Menschen hat mein Bauchgefühl allerdings nach wie vor ein großes Mitspracherecht. Versprechungen und ein fancy Auftritt reichen nicht, um mein Vertrauen zu gewinnen. Bevor ich jemandem zutraue, sich verantwortungsvoll für mein Anliegen zu engagieren, muss ich mir ganz sicher sein, dass der auserkorene Beistand zu mir passt, mich und mein Business versteht und mit meiner freigeistigen Natur zurechtkommt.
Daher betrachte ich Vertrauen als etwas ungemein Wertvolles – und das gilt natürlich auch umgekehrt. Wenn Menschen mir ihr Vertrauen schenken und mir die Aufgabe überantworten, ihre wertvollen Botschaften in Texte zu hüllen, die in den Herzen ihrer Lieblingskund:innen ankommen, ist mir das eine wahrhaft große Ehre. Und ich setze alles daran, dieser Ehre gerecht zu werden.
Unternehmerische Professionalität: Ich bin Profi – ich seh bloß nicht so aus
„Professionalität“ – das ist so ein Attribut, mit dem ich lange gehadert habe, denn auch hier will einiges auseinandersortiert werden.
Einerseits sagt „Professionalität“ einfach, dass etwas als Beruf ausgeübt wird. Er ist ein professioneller Sportler, sie ist eine professionelle Lehrerin, er ist ein professioneller Künstler, sie ist eine professionelle Texterin. Mit anderen Worten: Er tut das nicht nur aus Spaß an der Freude, sie verdient damit auch Geld. So weit, so schön für alle.
Andererseits bedeutet „Professionalität“ auch, den Anforderungen und Standards der ausgeübten Profession gerecht zu werden. Das ist der Bedeutungsaspekt, den wir hauptsächlich mit dem Attribut „professionell“ meinen. Und das ist das, was wir alle mit unseren Unternehmungen und Missionen verknüpft wissen wollen: Wir wollen, dass die Menschen, die uns sehen, erkennen, dass wir das, was wir tun und anbieten, auch wirklich gut können.
Für uns ist das eigentlich eine Selbstverständlichkeit – für unsere potenziellen Kund:innen aber nicht unbedingt, denn seien wir ehrlich: Da draußen laufen leider auch eine ganze Menge Stümper und Scharlatane herum – und mit denen wollen wir schließlich nicht in einen Topf geworfen werden.
Müssen wir Professionalität kommunizieren?
Wie kommunizieren wir also diese vielbeschworene Professionalität, durch die wir Glaubwürdigkeit erhalten und das kostbare Vertrauen unserer WunschkundInnen überhaupt erst wecken?
Mit einer „professionellen“ Website in moderner Optik, die der neuesten Technik entspricht? Indem wir uns selbst „professionell“ in Anzug und Kostümchen mit unvermeidlicher Milchkaffee-Tasse vorm Laptop inszenieren? Mit einer „professionell“ distanzierten Sprache, der man den Stock im Allerwertesten deutlich anhört?
Ich denke nicht. Denn all dies sind doch bloß Aspekte eines Klischees, einer Schablone, in die wir glauben, uns hineinpressen zu müssen, um einer bestimmte Erwartung zu entsprechen, von der wir meinen, dass „kompetente Businessmenschen“ – also Leute, die das, wofür sie bezahlt werden, auch beherrschen – sie erfüllen müssten.
Nun ja … du kennst meine Business-Fotos: Ich hocke in einem schwarz-blau karierten Kleid mit einem Notizbuch auf einem Baumstumpf. Meine Sprache ist gespickt mit Metaphern, ulkigen Wendungen und allerlei Firlefanz, der mir Freude macht. Und in meinem Marketing spuken Klopfgeister herum. Soll heißen: Ich eigne mich nicht besonders für Klischees, weder für businessmäßige noch sonst welche. Schubladen sind unbequem – und somit nix für Freigeister.
Professionalität als Verhaltenskodex
Professionalität ist mir extrem wichtig, aber nicht als etwas, das ich darstellen muss wie einen Impro-Sketch, sondern als Kennzeichen meines Verhaltens als Unternehmerin. Wenn du mich für eine Zusammenarbeit engagierst, verhalte ich mich dir gegenüber professionell. Das bedeutet:
- Ich halte meine Deadlines. Immer! Und wenn ich dafür Nachtschichten einlegen muss – Abgabetermine sind mir heilig.
- Du erhältst von mir die beste Arbeit, die ich mit meinem Wissen und meinen Fähigkeiten realisieren kann.
- Wenn ich etwas nicht weiß, frage ich nach. Wenn ich etwas nicht kann, gebe ich es gerne zu – und empfehle auf Wunsche eine versierte Person aus meinem Netzwerk.
- Ich mache Vorschläge und denke mit – manchmal auch um die nächste Ecke. Und ich sage dir Bescheid, wenn ich etwas nicht für sinnvoll oder zielführend halte, denn ich möchte dir eine wertschätzende Partnerin sein, keine stumpfe Befehlsempfängerin.
Mit anderen Worten: Ich habe mich dazu entschlossen, Professionalität überhaupt nicht zu kommunizieren, sondern einfach zu zeigen. Mit meinen Texten. Mit meiner Arbeit. Mit meinen zufriedenen Kunden.
Wem das nicht genügt, ist in der Klopfecke eben nicht im rechten Geisterhaus.
Unkonventionalität – Entwicklung auf eigene Art, mit eigenem Ding, in eigenem Tempo
Wurdest du auch schon einmal gefragt: „Welche Sachen, die du jetzt weißt, hättest du gern schon vor einem Jahr/ viel früher/ am Anfang deiner Selbstständigkeit gewusst?“ Meine ehrliche Antwort darauf lautet: Gar keine!
Denn Tatsache ist: Vielem, was ich heute weiß, bin ich schon recht früh begegnet. Dazu zählen Erkenntnisse wie: Du musst dich positionieren. Du brauchst ein sinnvolles, funktionierendes Angebot. Du musst dich authentisch sichtbar machen … Vielleicht kennst du diese Litaneien schon.
Als ich mit meinem Business losgelegt habe, sind sie mir an allen Ecken und Enden begegnet. Bloß konnte ich damit noch nicht viel anfangen. Positionierung? Wo soll ich mich denn hinstellen? Ich biete Textdienstleistungen an. Reicht das nicht? Und authentisch sichtbar? Was soll denn das überhaupt sein? All das wollte erst einmal herausgefunden werden. Dafür musste ich Erfahrungen sammeln und Erkenntnisse gewinnen. Und ja, das brauchte seine Zeit, doch das ist ok.
Inzwischen habe ich dem Thema „Authentisch sichtbar sein im Business“ sogar einen eigenen Blogartikel gewidmet.
Einen eigenen Weg finden
Du glaubst gar nicht, wie unglaublich viel ich in den letzten zweieinhalb Jahren gelernt habe – und es kommt immer noch jeden Tag etwas dazu. Ich bin noch heute froh, dass ich mir das erlaubt habe.
Möglich, dass alles viel schneller, höher, weiter gegangen wäre, wenn ich mir gleich zu Anfang ein Super-Duper-Raketen-Coaching mit Nonplusultra-Blaupausen gegönnt hätte, doch ich denke nicht, dass ich daraus als glückliche Überfliegerin hervorgegangen wäre.
Wie gesagt – ich bin ein Freigeist. Und das bedeutet eben auch: Ich bin Individualistin und ich habe meinen eigenen Kopf.
Ich springe nicht auf den nächstbesten Zug auf, nur weil viele so fröhlich aus dem Fenster winken, wenn mir die Strecke nicht zusagt. Ich mache nicht jeden Trend mit, der grad gefeiert wird, und ich turne nicht nach, was jemand anders mir vortanzt, wenn mich der Rhythmus nicht mitreißt. Hab ich noch nie getan, also fange ich auch als Unternehmerin nicht damit an.
Nicht irgendwie, sondern auf eigene Art
Und das verlange ich auch nicht von dir. Denn du willst bestimmt auch nicht bloß „irgendwie“ erfolgreich sein und „irgendwie“ Geld verdienen. Du möchtest deinen eigenen Tanz tanzen und dein eigenes Ding machen. Kann ich verdammt gut verstehen!
Ich möchte, dass aus der Klopfecke etwas wird, das dich, aber auch mich glücklich macht. Und ich möchte von dir, deiner Botschaft, deinem ganz eigenen, besonderen Ding erzählen – in klopfgeistreichen Texten, die deine Kunden entzücken – aber auch dich begeistern.
Also: Auf das eigene Ding. Lass uns Freigeister sein und bleiben!
Freiheit – ein Grundbedürfnis
Womit wir schon beim letzten Punkt wären – zu dem ich wohl nicht mehr viel sagen muss.
Wenn mir meine Klopfecke eins geschenkt hat, dann ist es Freiheit. Dafür bin ich unbeschreiblich dankbar. Denn Freiheit ist für mich nicht nur ein Wert, den ich vertrete, sondern ein grundlegendes Bedürfnis, das gelebt werden möchte.
Als Freigeist mit eigenem Business hab ich die Freiheit, zu arbeiten, wie ich will, wann ich will, wo ich will und mit wem ich will. Ich habe auch die Freiheit, Fehler zu machen und hin und wieder mal einen Holzweg zu erkunden. Umso mehr weiß ich dann die Einsicht zu schätzen, die mich zum grünen Waldpfad führt.
Ich wünsche mir von Herzen, dass ich diese Freiheit nie mehr missen muss.
Welche Werte sind dir in deinem Business besonders wichtig? Was möchtest du bewirken und in die Welt bringen? Verrate es mir doch in einem Kommentar – oder schreib selbst einen Blogartikel.